Geschichten, die das Leben schreibt
Hofchronik des
Schoberguts in Radstadt
Von Geschlecht zu Geschlecht: Auch von den Mayrhöfen gilt dies, die eine halbe Stunde von Radstadt taleinwärts am rechten Ufer der Taurach liegen und die der Volksmund mit dem Namen "Kaspardörfl" zusammenfasst. Ursprünglich befand sich das gesamte Gut in einem Besitz, später wurde es in vier Höfe gespalten. Der Kasparbauer auf dem Obermayrhof führte das kluge und umsichtige Regiment auch über den Mittermayrhof, den Hödhof, den Niedermayrhof, das Schobergut und das Diktenanwesen. Der Familienname Mayrhofer deutet auf die vielhundertjährige Geschichte seines Geschlechts hin. Unser Heimathof, das heutige Schobergut, hat eine sehr wechselvolle Geschichte.
Wie der Bauernhof zu seinem Namen kam
Anno 1604
Der Name "Schoberlehen" geht vermutlich auf einen Ulrich Schober zurück, der Stammvater mehrerer Generationen, die Anfang 1800 auf dem Gute ausstarben. Ihm folgten:
- 1689 – Peter Schober
- 1714 – Thomas Schober
- 1746 – Paul Schober
- 1785 – Paul Schober
1804 heiratete die Witwe von Paul Schober einen Simon Scharfetter.
Erneuter Verkauf des Bauernhofes
Anno 1851
Verkauf an Rupert Mayrhofer und seine Frau Katharina (geborene Steger) vom Kasparbauerngut. Anschließende Übergabe an den Bruder Matthias, verheiratet mit Veronika (geborene Stiglitz) aus dem Zillertal. Veronika konnte sich nicht ans Bauernhofleben gewöhnen, worauf das Schobergut an Josef und Maria Passrucker verkauft wurde.
Vereinigung mit dem Kasparbauerngut
Anno 1868
In diesem Jahr kaufte Matthias Mayrhofer und seine Frau Elise (geborene Kirchgasser) das Schobergut zurück. Es wurde wieder mit dem gesamten Kasparbauerngut vereinigt. Das Schoberhaus diente teilweise als Austragshaus und die Tenne wurde meist für die Lagerung von frischem Getreide genutzt.
Kaspardörfl 1940
ca. 1943: Matthias & Barbara mit Kinder Lisi, Greti, Barbara & Hias
Schoberhütte 1968
Übergabe an Johann Mayrhofer und Frau Rosina
Anno 1894
Johann Mayrhofer und seine Frau Rosina (geborene Lackner) übernahmen den Hof. Dieser Ehe entstammen die Kinder
Maria, Johann, Rosina und Josef. Aus zweiter Ehe mit Anna (geborene Huber) entstammen zwölf weitere Kinder:
- Simon
- Matthias
- Anna
- Alois
- Michael
- Franz
- Kaspar
- Georg
- Elisabeth
- Sebastian
- Josefa
- Josef
Erweiterung des Bauernhofes
Anno 1968
Es wurden große Teile des Diktengutes dazugekauft.
Kaspardörfl 1968
Übergabe an den Sohn Matthias Mayrhofer
Anno 1971
Matthias und Christine Mayrhofer (geborene Schneider) übernahmen in diesem Jahr den Bauernhof. Dieser Ehe entstammen die drei Kinder Matthias (1969), Herbert (1971) und Christiane (1975).
Übergabe an Herbert und Martha
Anno 2009
Herbert und Martha (geborene Hofer) übernahmen den Hof. Dieser Ehe entstammen Xaver (2010), Helene (2012) und Anna (2015).
Fünfhundert Jahre Salzburger Fürstengeschichte hat das Bauerngeschlecht der Mayrhofer miterlebt und auch die großen Weltgeschehnisse haben ihre letzten verebbenden Wogen in das Taurachtal geworfen. Vieltausend Wanderer sind auf der Tauernstraße an den Höfen vorbeigezogen, haben zu ihnen emporgeschaut und sind wieder ihres Weges gegangen. Die Zeiten haben sich gewandelt und die Menschen. Geblieben aber ist auf den Mayrhöfen der alte Geist.
Urlaub am Bauernhof 1970
Schobergut 1975
Familie Mayrhofer 2018